16. Utah - Landschaft pur!!!

Schon der Flug nach Utah
www.utah.com, www.touridee-usa.de, wikimedia,
war ein Genuss. Die Landschaft von oben zu betrachten, ließ uns ahnen, was uns unten erwartet… Einfach gigantisch!

                        

Ankunft Samstag in Salt Lake City! Dieser erste Tag in der Stadt war dann etwas enttäuschend. Da hier überwiegend Mormonen leben, hat sich das geschäftliche Leben ihrem Lebensmotto angepasst…. Samstags sind die Geschäfte ab 3 Uhr geschlossen… Wir bekamen fast nichts mehr zu essen. Zur Not tut’s immer ein Sub (belegtes Brötchen)...

Einigermaßen gestärkt wollten wir den Tempel Square (wo die Mormonen ihr Imperium aufgebaut haben) erkunden. Auch hier konnten wir nur noch von außen besichtigen.

Der Tabernacle Chor sollte an diesem Abend ein Konzert geben. Nachdem wir von einem Gebäude und wieder zurück (es war scheinbar niemand richtig informiert, wo es die Karten gab…) geschickt wurden, hatten wir doch tatsächlich Glück und bekamen noch Karten. Sogar kostenfrei!! Also vertraten wir uns die Beine bis man eingelassen wurde.

Wir haben uns brav angestellt, voller Spannung auf das bevorstehende Konzert. Dann aber hieß es, wir sollten unseren Rucksack abgeben. Darin waren aber unsere Pässe, Geld, sämtliche Scheckkarten und persönlichen Unterlagen, Kamera etc. Da habe ich gestreikt. Fremden Leuten meine Sachen aushändigen … so vertrauensvoll kamen mir die Fremden dann doch nicht vor.
Wir gaben die Karten dankend zurück. Die Damen schaute in Anbetracht dieser Konsequenz etwas irritiert, aber das ging mir dann doch zu weit.

Was sollten wir mit den angebrochenen Abend tun: wir gingen ins Hardrock Cafe . Da wir sowieso hin wollten (wir sammeln nämlich Gläser davon). Es gab wie (fast) immer Spicy Wings und einen Hurrican und der Abend war gerettet. L e c k e r!!!

Nach dieser ersten Enttäuschung entschlossen wir, am nächsten Tag in die Canyons zu fahren. Wir hatten nur 2 Tage zur freien Verfügung (denn eigentlich handelte es sich um eine Dienstreise…) und mussten uns die Zeit gut einteilen. Da wir viele Kilometer fahren wollten, musste vorher gut überlegt und ausgerechnet werden, was machbar ist.

Am Sonntag um 8 Uhr (so früh, entsetzlich und das freiwillig…) ging’s dann los. Das Wetter war toll und wir wollten uns zuerst den Bryce Canyon anschauen. Die Fahrt dort hin dauerte sehr lange, war aber auch äußerst interessant. Je näher wir kamen, desto mehr konnten wir den Westen spüren. So stellt man sich Amerika vor.

Also was diese Landschaft zu bieten hat, das kann man mit Worten und Bildern gar nicht schildern… Die Straßen führen stundenlang geradeaus

   

und dann plötzlich nach einem Hügel oder einer Biegung jedes Mal eine andere Landschaft. Das ging über grüne Hügel (wie Blumenkohl)

        

über zu roten, weißen, braunen und grauem Felsen.

              

 

  

dann endlich hatten wir den Bryce Canyon erreicht. Und was w ir dann sahen war schier unglaublich!!! Es ist Wahnsinn was die Natur zu bieten hat. Manfred war ja schon mal im Grand Canyon und dadurch etwas vorbereitet. Aber mich traf diese Landschaft mit voller Wucht, ich war überwältigt.

Es hat mal jemand gesagt, er hätte so viel Spaß an der Natur, dass ihm manchmal die Tränen kommen (so ein Glücksgefühl). Ich konnte ihn plötzlich verstehen, ein bisschen schnürte es mir die Kehle zu…

     

Man konnte alle Aussichtspunkte mit dem Auto leicht anfahren. Hin und wieder musste man allerdings etwas laufen. Ist ja weiter auch nicht tragisch. Da der Canyon allerdings bis zu 3.000 m über dem Meeresspiegel liegt, hatte ich plötzlich Atemprobleme. Tatsächlich hatte ich zum allerersten Mal in meinem Leben Atemproblem. Nun weiß ich wie es ist, was Leute die unter Asthma oder wie meine Mutter, unter einem Lungenemphysem (hervorgerufen durch starkes Rauchen) leiden, durchmachen. Es war kein schönes Erlebnis.

Dann ging’s weiter. Wir wollten am nächsten Tag noch den Arche National Park sehen, zu mehr würde es zeitlich wohl nicht reichen. Also fuhren wir an dem Abend so weit, wie wir es schafften und übernachteten. Wir fanden ein Best Western mitten in den Bergen. Es war einfach nur schön, romantisch und wahnsinnig ruhig. Wenn jemand Ruhe sucht, hier ist er richtig….

                                      

Die Fahrt durch diese Landschaft war traumhaft. Fast noch schöner als der Bryce Canyon. Hinter jeder Biegung eine neue Welt und es hörte gar nicht mehr auf.
Wir fuhren die 12 von Tropic nach Torrey und die 24 weiter nach Hanksville. Diese Straße ist absolut empfehlenswert. Wir fahren sie mit Sicherheit noch einmal.

Rote Felsen wohin man schaut, dann weiße, dann nur noch Birken (seltsamerweise ohne Blätter) und plötzlich: kaum zu glauben, ich dachte ich fahre auf dem Mond. Die Felsen waren dunkelgrau

                           

Dann nach endloser Fahrt (was da an Kilometer zusammen kommt…) erreichten wir endlich den Arche National Park und wieder war die Landschaft anders. Zwar auch rötliche Erde und Felsen, aber im Bryce Canyon sahen die Felsen wir in einer Tropfsteinhöhle aus. Hier waren sie glatt wie Schiefer. Und die Felsen hatten Formationen, das einem sofort die Phantasie angeregt wurde. Man meinte dauernd irgendwelche Figuren oder ähnliches zu erkennen. Zum Beispiel gibt es einen Courthouse Tower (Gericht) und tatsächlich sehen die Steine wie Figuren aus (die Phantasie lässt grüßen…).

                                       

Und noch etwas war hier entscheidend anders, hier waren durch Auswaschung des Colorado in den vergangenen Millionen Jahren Arche (Bögen, Brücken) entstanden. Das Wasser hatte sozusagen Löcher in die Felsen gewaschen.

Man kann sehr viel in diesem Park wandern. Da wir leider nicht so viel Zeit hatten, konnten wir nur das ein oder andere kurz ablaufen. Wie gesagt, wir waren sicher nicht das letzte Mal hier…

Als wir wieder in Salt Lake City ankamen, hatten wir in den 2 Tagen bereits 2.000 km hinter uns…. (jetzt kann man verstehen, warum die Motoren der Amis so groß sein müssen, die müssen ja einiges aushalten…)

Am folgenden Tag fuhr ich dann mit einem kostenlosen Bus von den Mormonen zum Welfare Square (von dem ich noch nie etwas gehört hatte…).

Es war sehr interessant. Allerdings waren sie ziemlich neugierig und wollten sehr viel über einem wissen….

Als Manfred dann wieder Freizeit hatte besuchten wir eine der größten Kupferminen im Tagebau:
Kennecott. Diese Mine ist so groß (mehr als 1,5 km Durchmesser…), dass sie sogar aus dem Weltraum zu sehen ist. Leider konnten wir nicht in die Nähe eines Lkws. Diese sind so groß wie ein Haus und die Fahrer müssen über lange Leitern auf die Wagen krabbeln….

Unvorstellbar. Ein Reifen

kostet so viel wie ein Kleinwagen und von denen sind auf jedem Lkw 6 Stück… Mit diesem Besuch wurde wieder einmal eine Bildungslücke geschlossen.

Dann fuhren wir noch zu der Antelope Island im Salt Lake. Es ist eine wahre Idylle. Da hier nur eine begrenzte Anzahl von Campern auf die Insel dürfen, kann sie nicht überlaufen von Touristen. Dort leben jede Menge Tiere. So laufen Antilopen (daher der Name) frei herum. Auch gibt es eine Große Herde Bisons. Leider hatten sie sich zum Zeitpunkt unseres Besuches versteckt, wir sahen sie jedenfalls nur in weiter Ferne…

Am nächsten Tag fuhren wir dann noch durch die Salzwüste zum Bonneville Speedway
Das ist der Punkt, wo die Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt wurden. Man meint, man fährt durch eine Schneelandschaft. Aber in Wahrheit ist es wirklich nur Salz, kilometerweit nur Salz (bis auf eine seltsame Skulptur, die da so rumsteht…)

Die Luft flimmert sogar auf der Straße, wie in einer Wüstenlandschaft. Doch nur Salz wohin man schaut…


Wenn man der Straße weiter folgt, gelangt man nach Wendover. Das ist eine Stadt zum Teil in Utah zum Teil schon Nevada

ganz alleine in der Salzwüste, mitten im Nichts……

So eine Art Klein Las Vegas mit Casinos. Und zu so einer Stadt gehören selbstverständlich auch Striptease, Alkohol und Glücksspiel. Alles allerdings in Nevada….
Da dieses der Lebensauffassung den Mormonen widerspricht, sind Glücksspiele und Alkoholausschank in Utah nicht gerne gesehen…

Aber auch auf dieser Unternehmung haben wir doch noch etwas Kurioses gesehen. Ein Leichenwagen mit seltsamen Nummernschild….

Die Amis kennen keine Grenzen und über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten…

Am letzten Abend haben wir uns im Kino in Salt Lake City noch Superman 3 angesehen (bei so viel Handlung muss man des Englischen auch nicht so mächtig sein…). Da war doch ein Pärchen, die tatsächlich ihre höchstens 4-jährige Tochter mit in den Film genommen hatten. Ich wollte es gar nicht glauben, aber wieder bestätigt sich: in manchen Punkten sind die Amis unmöglich….So viel zu Sex und Gewalt. Sex ist verpönt und Gewalt normal…

Fazit: was in der kürze der Zeit zu unternehmen ist, haben wir gemacht. Insgesamt sind wir in den paar Tagen rund 2,500 km gefahren und haben vielleicht ein achtel von Utah gesehen…

Ein weiterer Trip in diese Gegend wird in den nächsten 5 Jahren (solange werden wir wohl in USA bleiben) auf jeden Fall eingeplant.

Wer sich dafür interessiert, hier sind noch mehr Bilder Utah 07

 

17. erster Besuch bei uns in USA ...